Hallo
@Binser (und andere Interessierte), nun bin ich wahrlich kein Folien-Aufbring-Experte, aber immer, wenn ich in den letzten Jahren ein neues Phone in einem Geschäft in Asien gekauft hatte (d.h. 1x Asus in Taiwan, 1x Asus in Singapur, 1x Xiaomi in China) habe ich mir gleich im Geschäft eine Folie von den Experten aufbringen lassen und dabei zugeschaut, und in allen drei Fällen war es dasselbe Prinzip. Die machen das
Folien-Aufbringen da immer. Das gehört standardmäßig zum Service.
Allgemein funktioniert das so:
1) Display sorgfältig reinigen mit einem geeigneten Tuch, z.B. einem Brillenreinigungstuch, vlt. sogar antistatisch. In den Folienpackungen ist immer ein geeignetes kleines Tuch dabei. Ich jedoch hatte ein normales Brillenreinigungstuch genommen. Das ist größer und das konnte ich besser halten. Hartnäckige Verschmutzung habe ich vorher 'angehaucht'.
2) Beim Aufbringen der Folie achten die Leute im Geschäft vor allem auf den geraden und
perfekten Sitz der Folie, nicht so sehr auf eventuell verbleibende Luftblasen. Dabei halten sie die Folie erst ein paar Millimeter über dem Display genau in der gewünschten Position an und lassen sie dann
zügig von selbst an einer Ecke beginnend auf das Display gleiten. Sie rollt sich dann in weniger als einer Sekunde selbst aus. Weil sie so schnell drüber rollt, entstehen nur wenige Luftblasen.
3) Mit einem kleinen
Tesafilm-Streifen, der an eine Ecke der Folie geklebt wird, werden dann die
Ecken leicht angehoben und gleichzeitig von innen die verbliebenen Luftblasen weggedrückt. Danach wird der Tesafilm-Streifen wieder losgelassen und die Folie rollt von allein zurück auf das Display. Durch den zügigen Roll-Effekt an den Ecken ist das Risiko neuer Blasenbildung ohnehin gering. Nach zwei- oder dreimal Anheben an verschiedenen Ecken sind dann die Folien blasenfrei.
Das ist ein kostenloser Standard-Service in allen drei Fällen, wo ich bislang in Asien meine Smartphones gekauft habe.
Bevor man zum ersten Mal eine teure und hochwertigen Folie selbst aufbringt, ist es als Anfänger empfehlenswert, dass man sich die richtige Technik des Aufbringens vorab mit ein paar billigen 90-Cent Folien durch
Ausprobieren und Üben aneignet.
In
Deinem speziellen Fall würde ich folgende Punkte beherzigen:
a) Wenn Du es im Badezimmer machst, pass aber auf, dass es keine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum gibt. Du schreibst, Du hast es nach dem Duschen gemacht. Das ist, so glaube ich, nicht so gut, wegen der immens hohen Luftfeuchtigkeit, denn dann setzt sich ja auf jeder kalten Oberfläche Feuchtigkeit ab. Ich denke, hohe Luftfeuchtigkeit ist für das Aufbringen von Displayschutzfolien nicht gut, weil sich vor dem Aufbringen der Folie mikroskopische Kondenstropfen auf dem kalten Display bilden könnten.
b) ich würde lieber einen bequemen Raum dafür wählen, also Küchentisch oder Schreibtisch, und gute Beleuchtung. Der Raum mit dem höchsten Staubanteil in der Luft ist das Schlafzimmer, den Raum würde ich also eher vermeiden.
c) Zum Scheitern verurteilt ist immer der Versuch, eine Folie auf eine andere Folie drüber zukleben. Das macht auch keinen Sinn.
Und
in meinem speziellen Fall ist die Panzerglasfolie steif gewesen, nicht so flexibel wie eine Standard-Displayschutzfolie. Ich habe sie wie oben beschrieben erst sorgfältig ein paar Millimeter über dem Display gehalten und angepasst, an einer Ecke oben an das Display aufgelegt und dann von selbst auf das Display fallen lassen und sie war sofort perfekt drauf. Weil sie starr ist, wäre ein Anheben der Ecken mit Tesafilm oder ein Wegdrücken von Luftblasen ohnehin nicht möglich gewesen, aber auch Blasen entstanden wegen der Starre der Panzerglasfolie nicht, weil sie, wie das Display, vollkommen plan ist.
Ich hoffe, die Beschreibung hilft?