In Nicht-Pandemie-Zeiten ist es so, dass Krankenhäuser und Kliniken schauen, dass Intensivstationen vernünftig ausgelastet sind, aber genügend Notfallkapazitäten vorhanden sind. Beispielsweise sind große Operationen, die intensivmedizinische Betreuung nach sich ziehen, recht gut planbar und dadurch kann man auch die Auslastung recht gut planen. Laut Auskunft eines österreichischen Intensivmediziners ist es nun aber so, dass die Intensivbehandlung nach so einer OP nur cirka 5 Tage dauert und auch der Personalaufwand, relativ gesehen, dafür nicht allzu hoch ist (von Ausnahmefällen natürlich abgesehen). Corona-Patienten benötigen so ein Bett zwei Wochen oder länger und sie benötigen mehr Personal und wegen der noch höheren Hygiene- und Absonderungsanforderungen braucht es auch mehr Zeit, sich um sie zu kümmern. Darum ist ein Corona-Intensivpatient mit einem normalen Intensivpatienten nicht vergleichbar.
Dazu kommt noch, dass wenn mehr Corona-Patienten kommen, andere Patienten keinen Platz mehr in der Intensiv haben. In Österreich heißt das unter anderem, dass teilweise wichtige Operationen verschoben werden müssen, weil die Intensivbetreuung danach nicht möglich ist. Und mit je mehr Corona-Patienten zu rechnen ist, desto schwieriger wird es, für andere Menschen ein Intensivbett bereitstellen zu können - nicht nur wegen der Bettenkapazität, sondern auch wegen des Personals, das viel mehr Aufwand mit Corona-Kranken hat. Damit ist das durchaus ein Problem, wenn immer mehr Corona-Fälle in die Intensivstationen kommen - egal ob man das jetzt glaubt oder nicht.