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Hundert-Smartphone-Man
Mit dem OnePlus Two stellt OnePlus nun (endlich?) den Nachfolger des recht bekannten OnePlus One vor. Natürlich kann man nur über das echt heißgeliebten Invite-System erworben werden. Anders ist das neue Smartphone, welches sich selber als 2016 Flaggschiff-Killer bezeichnet, momentan nicht zu bekommen. Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut und sind seit einigen Tagen im Besitz eines Testexemplars. Das neue OnePlus Two bietet ein 5,5 Zoll großes IPS-Display mit einer Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel. Beim Betriebssystem setzt die chinesische Firma diesmal auf OxygenOS. Als Basis dient aber Android 5.1.1 Lollipop. Der neue Snapdragon 810 von Qualcomm (Octa-Core) wird mit maximal 1.8 GHz getaktet und kann auf 3 bzw. 4 GByte RAM zurückgreifen. Der interne Speicher von 64 GByte (oder bei der günstigeren Variante mit 16 GByte) kann nicht mit MicroSD-Karten erweitert werden. Die 13-Megapixel-Kamera mit einem Omnivisions-Sensor bietet einen DUAL-LED-Blitz sowei einen Laser-Autofokus und der fest eingebaute Akku leistet 3.300 mAh. Nach den ganzen Features wollen wir uns mal fix ansehen, wie sich das knapp 349 bzw. 399 Euro günstige Smartphone so im Alltag geschlagen hat.
Design & Haptik: Glas, Metall und wechselbare Cover
Mehr Bilder nach dem Klick
Die Verarbeitung des OnePlus Two ist wirklich gelungen, das bemerkt man auf den ersten Blick. Der SIM-Schlitten aus Kunststoff befindet sich unter demAkkudeckel auf der rechten Seite des Gehäuses. Hier kann man zwei nanoSIM-Karten einführen, in der offiziellen EU-Version auch mit Unterstützung für LTE in Band 20!
Der Lautstärkeregler sowie der Ein-/Ausschalter befinden sich ebenfalls auf der rechten Seite des Metall-Rahmens. Das neue Two unterscheidet sich aber noch durch zwei weitere Tasten vom Vorgänger. Zum einen durch einen Alert Slider auf der linken Gehäuseseite und zum anderen durch den neuen Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays. Mit dem Alert Slider, eine Art Schiebemechanismus, kann man durch eine einfachen Druck einstellen, ob Alarme, Anrufen oder Benachrichtigungen signalisiert werden. Deaktiviert man diese, dann bleibt das Gerät stumm wie ein Fisch. Ansonsten werden unvermeidliche "Störungen" wahlweise durch Vibration und/oder Signaltöne angezeigt. Es handelt sich also nicht um einen einfachen Stummschalter wie beim Apple iPhone. Etwaige Ausnahmen vom Ruhebedürfnis definiert man in den Systemeinstellungen.
Der Fingerabdrucksensor sieht auf den ersten Blick zwar aus wie eine Taste, funktioniert aber eher wie ein Touchpad. Ähnlich wie die Rückschritt-Taste und der Menü-Button, reagiert er also nur aus sanfte Berührungen. Grobmotoriker haben hier keine Chance Mit seinen Abmessungen von 151.8 x 74.9 x 9.85 mm und einem Gewicht von 175 Gramm ist es aber weder klein noch wirklich leicht.Eigentlich ist es schon ziemlich schwer.
Lieferumfang: Ist übersichtlich
In der kleinen, roten Verpackung kommt nicht viel zum Vorschein. Neben dem Smartphone findet man ein flaches, rotes USB-C-Kabel und ein Ladegerät. Ein Headset gehört nicht zum Lieferumfang. Bei den Covern hat man die Qual der Wahl zwischen der Sandstone-Optik (Lieferumfang) und vier weiteren Varianten in Form von Black Apricot, Rosewood, Bamboo und Kevlar zu je 26.99 Euro. Die ersten drei Modelle sind dabei aus Holz und recht hochwertig verarbeitet, die Variante aus Kevlar konnte ersten im Hands-on nicht so ganz überzeugen. Mein persönlicher Favorit ist klar das Black Apricot, denn es passt einfach am besten zum OnePlus Two. Wer sein altes Zubehör weiter nutzen will, sollte übrigens auch zum Micro-USB-Adapter für 9.99 Euro greifen. Das neue Two nutzt nämlich erstmalig USB Typ C.
Display: 5.5-Zoll und Full-HD sorgt für wenig Aufregung
Das Display des OnePlus Two bietet bei 5,5 Zoll wieder eine Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel (401 ppi). Die Blickwinkelstabilität geht dabei voll in Ordnung und auch die maximale Helligkeit ist völlig ausreichend. Damit kann man es auch bei direkter Sonneneinstrahlung problemlos ablesen. Das Display selbst ist diesmal relativ neutral abgestimmt. Weiße Flächen wirken also nicht mehr gelblich und auch die gelbstichigen "Wolken" am unteren Displayrand des Vorgängers gehören der Vergangenheit an. Das Display hat mir wirklich gut gefallen.
Performance & Akku: Welche Vorteile hat ein Snapdragon 810?
Das OnePlus Two wird mit einem 1.8 GHz schnellen Snapdragon 810 angetrieben. Dessen acht Kernwe sorgen bei den aktuellen Benchmarks bzw. aufwändigen Spielen aber auch für ziemlich viel Hitze. Diese Abwärme will OnePlus aber durch eine spezielle Heatpipe im Inneren sowie durch clevere Softwareroutinen in den Griff bekommen (haben). In der Realität erzielt das OnePlus Two im aktuellen AnTuTu-Benchmark 59.806 Punkte. Damit ist es eigentlich genauso schnell wie ein LG G4, G Flex 2 oder HTC One M9.
Auch die Ergebnisse im Geekbench 3 weichen mit 1.146 Punkten im Single-Core und 4.704 Punkten im Multi-Core nicht von der Konkurrenz ab. Leider gilt das auch - mit leichten Abstrichen - für die Wärmeenwtwicklung. Fordert man die CPU durch aufwändige Spiele wie Reckless Racing 3 (mit 60 fps) heraus, dann wird der Prozessor schon nach etwa 15 Minuten ziemlich warm (um die 41 Grad). Laut Hersteller soll der "Scheduler" im OxygenOS eigentlich dafür sorgen, dass zwei nebeneinanderliegende CPU-Kerne nicht gleichzeitig ausgelastet werden. Damit soll auch das Heruntertakten der Prozessorleistung (Throttling) verhindert bzw. eingedämmt werden. Als Ergebnis der auftretenden Wärme fährt die CPU trotzdem ihre Leistung um rund 25% zurück. Das bemerkt man aber nur in den folgenden Benchmarks, im täglichen Betrieb spürt man davon nichts. Das zeigt mir zweierlei: zum einen ist ein Snapdragon 810 V2.1 immer ein Snapdragon 810, zum anderen benötigt man diese Power heutzutage (noch) gar nicht: Viel Abwärme um nichts.
Für das Protokoll: die Version mit 64 GByte internen Speicher kann 4 GByte RAM vorweisen, die Version mit 16 GByte Speicher verfügt nur über 3 GByte Arbeitsspeicher. Ds macht sich in den synthetischen Benchmarks kaum und im täglichen Einsatz nicht bemerkbar. Zum Zeitpunkt des Tests gab es nur die Variante mit 64 GByte "zu kaufen"
Unterwegs ist man über HSPA+ und WLAN b/g/n/ac online. LTE wird in den Deutschland üblichen Frquenzen 800/1.800/2.600 MHz unterstützt. Damit kommen auch Kunden von Vodafone und O2 in den Genuss des schnellen Datenturbos. Bei letzteren allerdings eher im gemächlichen Tempo bis maximal 30 mbit/s. Im Netz der Telekom kam ich auf über 80 mbit/s. Daten tauscht man über USB oder Bluetooth 4.1 aus. NFC und MHL unterstützt das neue OnePlus Two nicht. Per GPS und Unterstützung für Glonass kann man über Google Maps auch navigieren. Die Abweichung lag im Test bei etwa 5-10 Metern.
Die Akkulaufzeit beim OnePlus Two ist ordentlich. Der knapp 3.300 mAh starke Akku, den man allerdings nicht selber wechseln kann, hielt im Test knapp 8 Stunden im Dauerbetrieb durch. Damit kommt man also locker über den Tag. Aufladen kann man sein Two über den neuen USB-Stecker Typ C. Dieser ist verdrehsicher - man mus also ähnlich wie beim Lightning-Anschluss des iPhones nicht darauf achten, wie herum man den Stecker in die Buchse steckt. Das mitgelieferte USB-Kabel ist flach und wirkt recht hochwertig. Wer allerdings sein altes Zubehör vom Typ "Micro-USB" weiterhin nutzen will, der muss sich einen knapp 10 Euro teuren Adapter bestellen. USB-OTG wurde im Test nicht unterstützt und auch Fast Charge wird nicht angeboten. Die komplette Aufladung dauerte im Test knapp 2 1/2 Stunden.
OxygenOS 2.0: Android 5.1.1 in einer anderen Verpackung
Im Gegensatz zum One wird das neue Smartphone von OnePlus mit OxygenOS 2.0 angetrieben. Zur Bedienung nutzt man die beiden Sensortasten neben dem Home-Button (Fingerabdruckscanner). Links befindet sich die Zurück-Taste, rechts der Taskmanager (Menü). Die Belegung kann man im OxygenOS aber auch vertauschen und mit zusätzlichen Funktionen versehen. Wer mag kann sich aber auch die üblichen Softkeys im OS einblenden und die Sensortasten sogar komplett deaktivieren. Das Android 5 .1.1 wurde nahezu unverändert übernommen, kein nerviger Launcher trübt also den Spaß am OS. Wie bei Android M steht beim OxygenOS auch ein spezieller "Dark-Modus" zur Verfügung. Das spart nebenbei ein wenig Strom. Über vorgefertigte Themen kann man das Aussehen individuell anpassen.
Mit der Shelf-Funktion - einem Übersichtsbildschirm links vom ersten Homescreen - bekommt man wichtige Informationen (z. B. den Wetterbericht, zuletzt genutzte Apps und Kontakte) präsentiert. Zusätzlich kann man hier auch die üblichen Widgets nutzen. Wichtiger finde ich da persönlich aber das neue Rechtemangement. Hiermit kann ich den installierten Apps nämlich unnütze Berechtigungen entziehen. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit auf die Kamera oder die Kontakte zuzugreifen.
Kamera & Multimedia: Mit 13-Megapixel, Laser-Autofokus und sechs Linsen
Die Kamera auf der Rückseite löst mit 13 Megapixel auf und bietet eine Dual-LED sowie einen Laser-Autofokus. Die Frontkamera bannt immerhin noch mit 5 Megapixel auf den Chip und dürfte für die beliebten Selfies, Wefies und Co ausreichen. Die Hauptkamera des OnePlus Two zeichnet Videos in Full-HD und in 4K auf.
Der schon vom LG G4 bekannte Laser-Autofokus verrichtet seinen Dienst ziemlich unauffällig. Wenn er nicht vom Hersteller erwähnt worden wäre, hätte ich ihn vermutlich nicht mal bemerkt. Zumal der Fokus an sich manchmal sehr träge reagiert.
Im 4K-Modus lösen die Videos mit bis zu 3.840 x 2.160 (4K UHD) auf, die maximale Aufnahmedauer ist allerdings auf 10 Minuten begrenzt. Die Tonqualität ist nur durchschnittlich. Wer mag, kann auch eine Zeitlupenaufnahme mit 120 Bildern pro Sekunde starten, dann allerdings nur in HD. Bei den Videoaufnahmen kämpft der Autofokus allerdings mit sich selbst. Er wechselt den Focus mitunter ziemlich oft. Hier ein paar Testaufnahmen des OnePlus Two:
Die Bildqualität hat sich dank O.I.S und einer f/2.0 Blende gerade bei Dunkelheit gesteigert. Das gilt allerdings nicht für Aufnahmen bei starkem Sonnenschein, hier neigt der Sensor bzw. die Software zum Übersteuern und es gibt Probleme mit dem Weißabgleich.
Mit einem guten Headset bekommt man über Google Play Music eine schönen Sound aus dem Smartphone. Dank der unterschiedlichen Equalizer-Presets sollte für jeden Geschmack etwas mit dabei sein. Das OnePlus Two hat auf der Unterseite zwar Öffnungen, bietet aber trotzdem nur einen Lautsprecher und damit auch kein Stereo. Die maximale Lautstärke reicht locker aus und er übersteuert nicht. Mehr kann man eigentlich nicht erwarten. Ein FM-Radio bietet das OnePlus Two leider nicht.
Fazit: kein Flagship-Killer aber totzdem sehr gut
Das OnePlus Two ist (wieder) ein tolles Smartphone, aber kein Flagship-Killer. Für 349 bzw. 399 Euro (64 GByte) bekommt man ein recht schweres und großes Smartphone mit 5,5-Zoll-Display in Full-HD und einem immer noch recht hitzköpfigen Snapdragon 810 mit 1.8 GHz sowie 4 GByte RAM. Die meiste Zeit kämpft er eigentlich mit sich selbst, die zur Verf+gung stehende Power benötigt man nämlich (noch) gar nicht. Der 3.300 mAh starke Akku kann da mehr überzeugen. Auch die Kamera bietet eine gute Leistung, vom Laser-Autofokus merkt man allerdings kaum etwas. Leider vergrault der Hersteller seine potentiellen Kunden wieder durch das unsägliche Invite-System. Wer eingeladen wurde, darf nach dem Kauf dann selber jeweils drei Freunde einladen. Ein Invite gehört nicht zum Lieferumfang! Das OnePlus Two könnte trotzdem ein Verkaufserfolg werden, zumal man es in China bereits ohne Probleme kaufen kann. Der Import ist aber teuer und man verzichtet auf Dual-SIM sowie LTE in Band 20.[/B][/B][/B]
Design & Haptik: Glas, Metall und wechselbare Cover
Mehr Bilder nach dem Klick
Die Verarbeitung des OnePlus Two ist wirklich gelungen, das bemerkt man auf den ersten Blick. Der SIM-Schlitten aus Kunststoff befindet sich unter dem
Der Lautstärkeregler sowie der Ein-/Ausschalter befinden sich ebenfalls auf der rechten Seite des Metall-Rahmens. Das neue Two unterscheidet sich aber noch durch zwei weitere Tasten vom Vorgänger. Zum einen durch einen Alert Slider auf der linken Gehäuseseite und zum anderen durch den neuen Fingerabdrucksensor unterhalb des Displays. Mit dem Alert Slider, eine Art Schiebemechanismus, kann man durch eine einfachen Druck einstellen, ob Alarme, Anrufen oder Benachrichtigungen signalisiert werden. Deaktiviert man diese, dann bleibt das Gerät stumm wie ein Fisch. Ansonsten werden unvermeidliche "Störungen" wahlweise durch Vibration und/oder Signaltöne angezeigt. Es handelt sich also nicht um einen einfachen Stummschalter wie beim Apple iPhone. Etwaige Ausnahmen vom Ruhebedürfnis definiert man in den Systemeinstellungen.
Der Fingerabdrucksensor sieht auf den ersten Blick zwar aus wie eine Taste, funktioniert aber eher wie ein Touchpad. Ähnlich wie die Rückschritt-Taste und der Menü-Button, reagiert er also nur aus sanfte Berührungen. Grobmotoriker haben hier keine Chance Mit seinen Abmessungen von 151.8 x 74.9 x 9.85 mm und einem Gewicht von 175 Gramm ist es aber weder klein noch wirklich leicht.Eigentlich ist es schon ziemlich schwer.
Lieferumfang: Ist übersichtlich
In der kleinen, roten Verpackung kommt nicht viel zum Vorschein. Neben dem Smartphone findet man ein flaches, rotes USB-C-Kabel und ein Ladegerät. Ein Headset gehört nicht zum Lieferumfang. Bei den Covern hat man die Qual der Wahl zwischen der Sandstone-Optik (Lieferumfang) und vier weiteren Varianten in Form von Black Apricot, Rosewood, Bamboo und Kevlar zu je 26.99 Euro. Die ersten drei Modelle sind dabei aus Holz und recht hochwertig verarbeitet, die Variante aus Kevlar konnte ersten im Hands-on nicht so ganz überzeugen. Mein persönlicher Favorit ist klar das Black Apricot, denn es passt einfach am besten zum OnePlus Two. Wer sein altes Zubehör weiter nutzen will, sollte übrigens auch zum Micro-USB-Adapter für 9.99 Euro greifen. Das neue Two nutzt nämlich erstmalig USB Typ C.
Display: 5.5-Zoll und Full-HD sorgt für wenig Aufregung
Das Display des OnePlus Two bietet bei 5,5 Zoll wieder eine Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel (401 ppi). Die Blickwinkelstabilität geht dabei voll in Ordnung und auch die maximale Helligkeit ist völlig ausreichend. Damit kann man es auch bei direkter Sonneneinstrahlung problemlos ablesen. Das Display selbst ist diesmal relativ neutral abgestimmt. Weiße Flächen wirken also nicht mehr gelblich und auch die gelbstichigen "Wolken" am unteren Displayrand des Vorgängers gehören der Vergangenheit an. Das Display hat mir wirklich gut gefallen.
Performance & Akku: Welche Vorteile hat ein Snapdragon 810?
Das OnePlus Two wird mit einem 1.8 GHz schnellen Snapdragon 810 angetrieben. Dessen acht Kernwe sorgen bei den aktuellen Benchmarks bzw. aufwändigen Spielen aber auch für ziemlich viel Hitze. Diese Abwärme will OnePlus aber durch eine spezielle Heatpipe im Inneren sowie durch clevere Softwareroutinen in den Griff bekommen (haben). In der Realität erzielt das OnePlus Two im aktuellen AnTuTu-Benchmark 59.806 Punkte. Damit ist es eigentlich genauso schnell wie ein LG G4, G Flex 2 oder HTC One M9.
Auch die Ergebnisse im Geekbench 3 weichen mit 1.146 Punkten im Single-Core und 4.704 Punkten im Multi-Core nicht von der Konkurrenz ab. Leider gilt das auch - mit leichten Abstrichen - für die Wärmeenwtwicklung. Fordert man die CPU durch aufwändige Spiele wie Reckless Racing 3 (mit 60 fps) heraus, dann wird der Prozessor schon nach etwa 15 Minuten ziemlich warm (um die 41 Grad). Laut Hersteller soll der "Scheduler" im OxygenOS eigentlich dafür sorgen, dass zwei nebeneinanderliegende CPU-Kerne nicht gleichzeitig ausgelastet werden. Damit soll auch das Heruntertakten der Prozessorleistung (Throttling) verhindert bzw. eingedämmt werden. Als Ergebnis der auftretenden Wärme fährt die CPU trotzdem ihre Leistung um rund 25% zurück. Das bemerkt man aber nur in den folgenden Benchmarks, im täglichen Betrieb spürt man davon nichts. Das zeigt mir zweierlei: zum einen ist ein Snapdragon 810 V2.1 immer ein Snapdragon 810, zum anderen benötigt man diese Power heutzutage (noch) gar nicht: Viel Abwärme um nichts.
Für das Protokoll: die Version mit 64 GByte internen Speicher kann 4 GByte RAM vorweisen, die Version mit 16 GByte Speicher verfügt nur über 3 GByte Arbeitsspeicher. Ds macht sich in den synthetischen Benchmarks kaum und im täglichen Einsatz nicht bemerkbar. Zum Zeitpunkt des Tests gab es nur die Variante mit 64 GByte "zu kaufen"
Unterwegs ist man über HSPA+ und WLAN b/g/n/ac online. LTE wird in den Deutschland üblichen Frquenzen 800/1.800/2.600 MHz unterstützt. Damit kommen auch Kunden von Vodafone und O2 in den Genuss des schnellen Datenturbos. Bei letzteren allerdings eher im gemächlichen Tempo bis maximal 30 mbit/s. Im Netz der Telekom kam ich auf über 80 mbit/s. Daten tauscht man über USB oder Bluetooth 4.1 aus. NFC und MHL unterstützt das neue OnePlus Two nicht. Per GPS und Unterstützung für Glonass kann man über Google Maps auch navigieren. Die Abweichung lag im Test bei etwa 5-10 Metern.
Die Akkulaufzeit beim OnePlus Two ist ordentlich. Der knapp 3.300 mAh starke Akku, den man allerdings nicht selber wechseln kann, hielt im Test knapp 8 Stunden im Dauerbetrieb durch. Damit kommt man also locker über den Tag. Aufladen kann man sein Two über den neuen USB-Stecker Typ C. Dieser ist verdrehsicher - man mus also ähnlich wie beim Lightning-Anschluss des iPhones nicht darauf achten, wie herum man den Stecker in die Buchse steckt. Das mitgelieferte USB-Kabel ist flach und wirkt recht hochwertig. Wer allerdings sein altes Zubehör vom Typ "Micro-USB" weiterhin nutzen will, der muss sich einen knapp 10 Euro teuren Adapter bestellen. USB-OTG wurde im Test nicht unterstützt und auch Fast Charge wird nicht angeboten. Die komplette Aufladung dauerte im Test knapp 2 1/2 Stunden.
OxygenOS 2.0: Android 5.1.1 in einer anderen Verpackung
Im Gegensatz zum One wird das neue Smartphone von OnePlus mit OxygenOS 2.0 angetrieben. Zur Bedienung nutzt man die beiden Sensortasten neben dem Home-Button (Fingerabdruckscanner). Links befindet sich die Zurück-Taste, rechts der Taskmanager (Menü). Die Belegung kann man im OxygenOS aber auch vertauschen und mit zusätzlichen Funktionen versehen. Wer mag kann sich aber auch die üblichen Softkeys im OS einblenden und die Sensortasten sogar komplett deaktivieren. Das Android 5 .1.1 wurde nahezu unverändert übernommen, kein nerviger Launcher trübt also den Spaß am OS. Wie bei Android M steht beim OxygenOS auch ein spezieller "Dark-Modus" zur Verfügung. Das spart nebenbei ein wenig Strom. Über vorgefertigte Themen kann man das Aussehen individuell anpassen.
Mit der Shelf-Funktion - einem Übersichtsbildschirm links vom ersten Homescreen - bekommt man wichtige Informationen (z. B. den Wetterbericht, zuletzt genutzte Apps und Kontakte) präsentiert. Zusätzlich kann man hier auch die üblichen Widgets nutzen. Wichtiger finde ich da persönlich aber das neue Rechtemangement. Hiermit kann ich den installierten Apps nämlich unnütze Berechtigungen entziehen. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit auf die Kamera oder die Kontakte zuzugreifen.
Kamera & Multimedia: Mit 13-Megapixel, Laser-Autofokus und sechs Linsen
Die Kamera auf der Rückseite löst mit 13 Megapixel auf und bietet eine Dual-LED sowie einen Laser-Autofokus. Die Frontkamera bannt immerhin noch mit 5 Megapixel auf den Chip und dürfte für die beliebten Selfies, Wefies und Co ausreichen. Die Hauptkamera des OnePlus Two zeichnet Videos in Full-HD und in 4K auf.
Der schon vom LG G4 bekannte Laser-Autofokus verrichtet seinen Dienst ziemlich unauffällig. Wenn er nicht vom Hersteller erwähnt worden wäre, hätte ich ihn vermutlich nicht mal bemerkt. Zumal der Fokus an sich manchmal sehr träge reagiert.
Im 4K-Modus lösen die Videos mit bis zu 3.840 x 2.160 (4K UHD) auf, die maximale Aufnahmedauer ist allerdings auf 10 Minuten begrenzt. Die Tonqualität ist nur durchschnittlich. Wer mag, kann auch eine Zeitlupenaufnahme mit 120 Bildern pro Sekunde starten, dann allerdings nur in HD. Bei den Videoaufnahmen kämpft der Autofokus allerdings mit sich selbst. Er wechselt den Focus mitunter ziemlich oft. Hier ein paar Testaufnahmen des OnePlus Two:
Die Bildqualität hat sich dank O.I.S und einer f/2.0 Blende gerade bei Dunkelheit gesteigert. Das gilt allerdings nicht für Aufnahmen bei starkem Sonnenschein, hier neigt der Sensor bzw. die Software zum Übersteuern und es gibt Probleme mit dem Weißabgleich.
Mit einem guten Headset bekommt man über Google Play Music eine schönen Sound aus dem Smartphone. Dank der unterschiedlichen Equalizer-Presets sollte für jeden Geschmack etwas mit dabei sein. Das OnePlus Two hat auf der Unterseite zwar Öffnungen, bietet aber trotzdem nur einen Lautsprecher und damit auch kein Stereo. Die maximale Lautstärke reicht locker aus und er übersteuert nicht. Mehr kann man eigentlich nicht erwarten. Ein FM-Radio bietet das OnePlus Two leider nicht.
Fazit: kein Flagship-Killer aber totzdem sehr gut
Das OnePlus Two ist (wieder) ein tolles Smartphone, aber kein Flagship-Killer. Für 349 bzw. 399 Euro (64 GByte) bekommt man ein recht schweres und großes Smartphone mit 5,5-Zoll-Display in Full-HD und einem immer noch recht hitzköpfigen Snapdragon 810 mit 1.8 GHz sowie 4 GByte RAM. Die meiste Zeit kämpft er eigentlich mit sich selbst, die zur Verf+gung stehende Power benötigt man nämlich (noch) gar nicht. Der 3.300 mAh starke Akku kann da mehr überzeugen. Auch die Kamera bietet eine gute Leistung, vom Laser-Autofokus merkt man allerdings kaum etwas. Leider vergrault der Hersteller seine potentiellen Kunden wieder durch das unsägliche Invite-System. Wer eingeladen wurde, darf nach dem Kauf dann selber jeweils drei Freunde einladen. Ein Invite gehört nicht zum Lieferumfang! Das OnePlus Two könnte trotzdem ein Verkaufserfolg werden, zumal man es in China bereits ohne Probleme kaufen kann. Der Import ist aber teuer und man verzichtet auf Dual-SIM sowie LTE in Band 20.[/B][/B][/B]