Sorry für die späte RM zum Orange Pi Plus 2E. Bei der Bezeichnung ist leider jeder Buchstabe wichtig. Es gibt auch den 2 ohne E und der ist anders.
Leistungsmäßig liegt er über dem RasPi. Vor allem wegen Connectivity und RAM. Der Raspi hat natürlich die größere Community und damit auch die ausgefuchstere SW. Und das kann einiges bewirken, wie ein Vergleich auf dem Youtube Channel von explainingcomputers mit dem Tinker Board und dem Odroid zeigt.
Der Orange Pi Plus 2E wurde nach einigen Inputs der armbian-Community entworfen. Er vermeidet einige verbreitete Schwachstellen bei den Interfaces.
- Echtes GBit Ethernet und nicht so ein geteiltes (Hub) USB-Ethernet Interface wie beim Raspi
- 2 GB RAM
- 3 * USB2 direkt ohne HUB
- eMMC zwar nicht über SATA angebunden, aber insgesamt recht flott. Liegt auch daran, daß nicht gerade der langsamste eMMC Baustein verwendet wird.
Als Betriebssystem bietet sich Armbian an, eine Debian (stretch) Adaption für diese Kleinrechner. Das Schöne daran - wie oben schon erwähnt: Mit einem Kommando kann man die SD-Karte auf den eMMC übertragen und danach die SD Karte entnehmen. Das System bootet dann und von und läuft auf dem eMMC.
Einen OPi verwende ich als Zentrale der Homematic Hausautomatisierung. Es gibt zwar eine kommerziell erhältliche Zentrale namens CCU2, die ist aber in die Jahre gekommen und etwas langsam. Im Alltagsbetrieb kein Thema, aber beim Konfigurieren und Programmieren etwas zeitraubend. Vor einigen Monaten ist es einem cleveren Menschen gelungen, die SW zu virtualisieren so daß man sie auf Linux-Kleinrechnern wie dem OPi laufen lassen kann. Nennt sich dann piVCCU. Von der Rechenleistung her geht das auch locker mit dem Raspi aber halt ohne eMMC und von der SD-Karte.
Den zweiten verwende ich für eine Archivierungs- Visualisierungs- und Koppelplattform namens ioBroker mit der man etliche verschiedene Hausautomatisierungssysteme koppeln und deren Daten archivieren kann. Damit kann man dann Funktionen bekommen, die Homematic nicht bietet oder einfach durch den Einsatz Chinesischer 433MHZ Sensoren oder Sonoff Aktoren Geld sparen. Und man kann Visualisierungen nach Maß machen. Ich mache recht schlichte, funktionale, andere machen richtige animierte "Kunstwerke".
Hier ist schon etwas mehr Rechenleistung gefordert und ein Raspi kommt auch speicherseitig sehr schnell an die Grenzen. Zum Einsteigen ist der Raspi ok. aber wenn man etwas mehr machen möchte, wird es zäher. Bei meiner Ausbaustufe (es werden wohl um die 4000 Datenpunkte mitgeloggt) kommt der OPi noch sehr gut mit. Da gibt es noch genügend Reserven.
Der OPi kommt ohne Kühlkörper. Den kleinen, der auf dem Bild auf dem SoC sitzt, habe ich nur zur Inbetriebnahme draufgesetzt. Vor dem richtigen Einsatz wird der größere schwarze (40mm x 40mm x11mm) noch etwas zurecht gesägt und aufgeklebt. Bei meinen derzeitigen Anwendungen braucht es dann keinen Lüfter.