Auf Autostrecken mit Sygic gefahren kommt es nur sehr selten vor das ich auf ein mal in einer Seitenstraße bin, ohne abgebogen zu sein .
Eine
vernünftige Navigationssoftware hat eine recht starke Filterung bzw. Plausibilitätsprüfung, die Ungenauigkeiten aussortiert.
Navigon ist da ein Paradebeispiel. Die Software wird die Position fast immer auf der Straße anzeigen, auch wenn zeitweise ungenaue, spinnerte Werte vom GPS Empfänger geliefert werden.
Wenn überhaupt Fehler kommen, dann in der Form, dass man angeblich abgebogen ist oder sich auf einer Parallelstraße befindet u.ä.
Letztendlich hält einen die Soft auf der Anzeige aber immer so gut es geht auf der Straße. Nur wenn die Werte völlig absurd und daneben sind bzw. wenn die Fehlerrate des GPS Signals exorbitant hoch wird, kann Navigon diese nicht mehr vernünftig auswerten, weil dann die Filter schlicht an ihre Grenzen kommen.
Sport Apps hingegen haben solch starke Filter nicht (wenn überhaupt). Das liegt in der Natur der Dinge und ist eigentlich auch gewollt, denn es kann durchaus sein, dass man sich z.B. als Wanderer oder Läufer auf irgendwelchen unbefestigten Wegen im Niemandsland befindet. Wenn nun eine schwache GPS Einheit einer Sport-App sprunghafte und völlig ungenaue Werte liefert gehen die größtenteils ungefiltert in den Track über.
Und das erklärt dann auch weshalb auf GPS-schwachen China Phones die meisten Navigationssoftwares einigermaßen laufen, während Sport Apps zumeist riesige Probleme machen.
Und nun noch eine Sache:
Manchmal fixt man z.B. 12 Satelliten, ein anderes Mal nur 5. Das bedeutet nun nicht, dass beim letzten Mal das GPS besser funktioniert hat, sondern dass gerade in diesem Moment weniger Satelliten am Himmel sichtbar sind bzw. dass einige der vorhandenen Sats sich evtl. am äußersten Rand des Horizonts befinden.
Das könnt Ihr mit z.B. mit GPS Test hervorragend selbst verifizieren. Der abgebildete Kreis in der Software zeigt einfach eine imaginäre genordete Himmels-Halbkugel die quasi über eurem Standort aufgespannt ist (wie ein Regenschirm). In der Mitte dieses Kreises ist eure eigene Position!
Wenn nun Satelliten ganz am Rand dieses Kreises gezeigt werden, stehen sie quasi sehr tief am Horizont und dementsprechend sind sie schlechter zu empfangen als andere Satelliten, die vielleicht genau über euch fliegen (also ziemlich in der Mitte des Kreises). Deren Signale brauchen zum einen kürzere Wege zu eurem GPS Empfänger zurückzulegen und zum anderen habt Ihr komplett freie Sicht zu diesen Satelliten.
Wenn Ihr nun A-GPS (oder/und EPO) einschaltet und euch die Satelliten-Positionen anschaut, könnt Ihr ganz gut einschätzen (und zählen) wieviele Sats Ihr gerade theoretisch überhaupt empfangen könnt.
Und wenn man das dann öfter mal macht, wird man feststellen, dass an manchen Tagen oder Tageszeiten, schlicht und ergreifend gar nicht mehr Satelliten am Himmel sichtbar sind als eben z.B. diese 5.
Sowas kann sich schon in ein paar Stunden massiv ändern, weil die Satelliten nicht fest an einer Position über uns stehen, sondern sich relativ zur Erdoberfläche bewegen. Daher sind ja solche Dinge wie Epo oder A-GPS überhaupt erst entwickelt worden.
Bei China Handies hat man dann das Problem, dass die am äußersten Rand befindlichen Sats in den meisten Fällen nicht oder nur sehr schwach empfangen werden (mit den dazugehörigen Ungenauigkeiten).
Der MTK Empfänger (und auch die Antennen) können (zumindest derzeit) einfach nix! Sorry... aber das ist nunmal so!
Wenn man sich das gleiche dann mal auf z.B. einem Galaxy S2 oder S3 anschaut, ist man teilweise wirklich erstaunt, mit welch starkem Signal auch noch diejenigen Sats ganz am Rande des Himmels empfangen werden. Hinzu kommt dann auch noch, dass zusätzlich die Glonass-Satelliten mit genutzt werden.
Es werden einfach mehr Satelliten gefixt als bei einem China-Phone und zudem werden diese Satelliten stärker empfangen. Dadurch sinkt dann automatisch die Fehlerrate.
Ich glaube es gibt keinen anderen Aspekt (beim Vergleich zwischen Marken- und Chinaphones), wo solch ein eklatanter Qualitätsunterschied besteht, wie bei der GPS Einheit.
Samsung hat übrigens auch schon mal ins Klo gefasst was GPS angeht. Das Galaxy S1 hatte einen sehr schlechten Empfang. Es gab Hardware-Fixes und Fummeleien genauso wie man es derzeit bei den China-Handies erlebt. Natürlich gab es auch den dazugehörigen Sturm der Entrüstung inkl. Reklamationen seitens der User. Daraus hat Samsung natürlich gelernt. Das haben die Chinks allerdings erst noch vor sich.