@woelfin
Damit liegst du auch voll im Trend. Die Mitgliedzahlen gehen stetig nach unten und es studieren immer weniger junge Leute Theologie. Es steht eine sehr große Anzahl von Pastoren kurz vor der Rente und es ist jetzt schon absehbar, dass nur noch jede zweite Stelle neu besetzt werden kann. Kirche wird unweigerlich sehr viel kleiner und in Zukunft, werden viele Kirchen (die Gebäude) entweiht werden müssen, da es an Geld und Personal fehlen wird.
Kirche ist aber viel mehr, als Gottesdienst und Glaube. Wer übernimmt z.B. die unrentablen Pflegefälle, wenn es die Diakonie nicht mehr gibt? Wer kümmert sich um die christliche Erziehung, wenn die Eltern keinen Bezug haben und es im Ort keine christliche Kindergärten mehr gibt?
Das Christentum hat unsere Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt. In Zukunft wird dies jemand anderes übernehmen müssen.
Das war keine trend-Entscheidung und auch keine die ich von heute auf morgen getroffen habe - sondern mehrere Jahre (!) drauf rumgekaut habe.
Du prognostiziert grade ein kirchensterben und fragst wer die christliche Erziehung übernimmt? Keiner. Kinder sollen von ihren Eltern (!) ordentlich erzogen werden. Und wenn die Eltern da nach Bibel, koran oder BGB vorgehen ist mir herrlich egal. Man kann auch ohne Kirche Werte vermitteln. Indirekt zu sagen "ohne christlichen Kindergarten wird die Welt den Bach runter gehen" finde ich doch was... Seltsam. Es gibt mehr Leitlinien als nur die Bibel. Und wenn wir ganz genau sind wollen wir die Bibel (und grade das alte Testament) nicht unbedingt als moralische Basis nutzen. Nicht wahr?
Wer pflegt, wenn nicht die Diakonie? Nun, es gibt mehr als die Diakonie und ausreichend pflegedienste. Es gibt eine Pflegeversicherung und es gibt private Vorsorge.
Es haben sich doch auch die Amerikaner gefunden die das mit den kreuzzügen für die katholische Kirche übernommen haben.
Und hexen werden heute nichtmehr verbrannt, aber Verbrecher kommen in das staatliche Gefängnis. Problem gelöst - ganz ohne Kirche.
Was ich sagen will: Leben ist Wandel und Veränderung. Religion hat für viele Leute ausgedient. Uns geht es gut - wir können uns mit der Realität beschäftigen und somit nimmt der Bedürfnis nach einem Gott und seinem Helfer ab.
Wenn jemand weiterhin seine Religion braucht soll er sie ausüben. Mir ist das egal - warum ist es anderen nicht egal das ich es nicht tue. Jedem seine freie Entscheidung.
Ich denke ich habe einen Teil meiner Gründe sachlich dargelegt.
Meinste echt die Kirche hat was davon wenn man aus Mitleid Mitglied ist?
Meine Kirchensteuer wird übrigens in Zukunft teilweise gespendet. An zwei tierschutzvereine. Ich bin mir sicher Franz von assi wäre begeistert und die beiden brauchen das Geld deutlich dringender und helfen definitiv unbürokratischer und zielgerichteter als es das Erzbistum Köln tut.