wie kann eine App Video- und Sprachnachrichten verschicken, wenn diese auf die entsprechenden Funktionen nicht zugreifen darf?
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Schussi Ich hatte dir ja zugestimmt und bin ganz bei dir. - Die von dir genannten Berechtigungen werden von der App benötigt.
Lange Version (für die Mittagspause):
Meine Aussage, was sich WA bereits alles an Berechtigungen genehmigt, ist vielmehr als (Gesamt-)Kritik am Berechtigungskonzept von Android zu sehen:
Apps fordern (notgedrungen) die "wildesten" Berechtigungen ein, um die eigenen Funktionen zu gewährleisten und öffnen damit gezwungenermaßen "Scheunentore" nach draußen ... die aber auch ausgenutzt werden *könnten*. - Ich für meinen Teil sitze nicht gerne wehrlos neben einem scharf gestellten "Killswitch" (Damoklesschwert).
Besser wäre (ist) ein valides Konzept, wie zum Beispiel App Ops (Zugriffsberechtigungen entziehbar durch den Anwender), was dem Anwender wieder die Kontrolle zurückgibt, was eine App machen darf und was nicht. - Das allerdings so transparent umgesetzt, dass ein durchschnittlicher Mensch ohne viel technisches Wissen das auch versteht und einsetzen kann.
Google wirft Drittanbieter-Apps, die sich dem Thema widmen, gerne mal aus dem Play Store (CyanogenMod-Installer, AdBlocker ...) und entfernt auch im eigenen Vanilla-Code solche Funktionen bzw. den einfachen Zugang dazu (App Ops war in 4.3 für Anwender erreichbar, in 4.4.2 nicht mehr).
Gleichzeitig werden von Version zu Version immer mehr *einzelne* Google-Services in die zentralen Play Store Services gepackt (mit technischer Begründung).
Dadurch entziehen sich bestimmte Dinge der detaillierten, direkten Kontrolle und müssen zwangsweise mitlaufen.
Das ist von Google so gewünscht, weil die Mädels einen Walled Garden aufbauen wollen, der mindestens genau so gut funktionieren soll, wie der von iOS. - Google wird auf diese Weise zum Daten-Zwangs-Proxy: Egal, was ich machen möchte - ich muss immer direkt oder indirekt über einen Google-Server gehen (Beispiel Push-Notifications vieler Apps, die dafür die Google-Infrastruktur nutzen).
Damit stehen die Anwender (auch Entwickler) teilweise ohne Kontrolle da, was in ihrem Leben (daten-technisch) geschieht.
Die Phone Hersteller und App Developer müssen das mitmachen, um am Ball zu bleiben (Diese Gruppen sind auch via Contracting gebunden, wenn sie Google-Apps und -APIs nutzen möchten).
Wer unter den Developern ethisch sauber vorgeht, der erklärt auf der Play Store Seite seiner App oder der eigenen Web-Seite die Berechtigungen in verständlicher Form (und hält sich auch unter der "Haube" daran).
Wer einen Schritt weiter geht (als Dev), der sieht entsprechende Einstellungen in seiner App vor, die dem Anwender Kontrolle geben UND deaktiviert per Default entsprechend heikle Funktionen.
Manche Devs (QR Droid, Öffi) geben auch optional zwei Versionen ihrer Apps heraus, von denen eine "entschärft" ist.
Diese findet man teilweise nicht im Play Store, weil "unerwünscht".
Abschließend zu den Apps dieser Kategorie nochmal:
Ich finde solche Apps, wie WhatsApp, Hangout oder Skype und deren Funktionen einfach nur genial und würde sie sofort (wieder) einsetzen, aber nicht ohne Verschlüsselung, Eigen-Kontrolle und P2P bzw. nur ohne Hersteller-Server-Roundtrip (= eigener Server).
Leider entwickelt sich aber das zentrale Element an der ganzen Chose - Google - eher in die entgegengesetzte Richtung und mutiert zu Apple 2.0 (bzw., wenn ich mir Microsoft Phone so ansehe, zu Apple 3.0).