Am besten erkennt man ein schlechtes Navi immer noch an Sport-Apps.
Während die besseren Navi-Softwares immer irgendwelche Algorithmen mit Logikprüfungen beinhalten, die dafür sorgen, dass Fehler (so gut es geht) bereinigt werden,
richten sich Sportapps meist rein nach den puren GPS Positionsdaten. Das soll ja auch so sein, denn z.B. ein Wanderer bewegt sich gerne auch mal abseits von befestigten Wegen.
Und er möchte natürlich einen realen Track haben und nicht dauernd von der App auf irgendeinen Weg gezaubert werden. Das würde den Track ja völlig verfälschen.
Sprunghafte Routen/Positionen sowie Fantasie-Entfernungen bei SportApps enttarnen also sehr zuverlässig einen besch ...(eidenen) GPS Empfänger.
Jeder Sprung in der Route ist entweder ein "Mini-Signalverlust" oder der kurzzeitige Empfang eines falschen Wertes.
Man muss auch bedenken, dass digitale GPS-Signale um satte 26db (also fast 1000mal) schwächer sind, als das Grundrauschen (Noise) auf dieser Frequenz. Das bedeutet, sie haben einen negativen SNR.
Sie erden quasi aus dem Grundrauschen mittels extrem komplizierten und empfindlichen Verfahren heraus extrahiert. Das ist alles nicht so trivial wie z.B. beim terrestrischen Radio-Empfang, wo man einen schönen starken positiven Signal-Wert beim Rauschabstand hat.
Nun können Schwächen a) im Empfänger-Design (billige hochintegrierte Chips mit Mehrfachfunktionen), b) in der Software sowie c) im Antennendesign sich zu einem großen Haufen Mist addieren.
Alles schreit nach "Billig" ... und Mediatek hat Billig geliefert. Der hochintegrierte MTK- Chip lädt zudem ja auch regelrecht ein, billige Kombinationsantennen (Wifi + GPS) mit gemeinsamen Leiterbahnen zu entwickeln (so war es bei meinen N9500). Schließlich muss sowieso alles an diesem Chip ankommen, da kann man natürlich wunderbar bei PCB Design (und auch bei Antennendesign) auf Kosten der Qualität sparen. Und sparen (+ tricksen) lieben die Chinks nunmal außerordentlich.
Hauptsache, im Verkaufsprospekt steht irgendwas von GPS Empfang, ob das dann auch einigermaßen redlich funktioniert, interessiert doch in China Niemanden. Garantie ist eh nicht... also was soll's
Übrigens ist Mapfactor, zumindest wenn man es mit den freien Karten betreibt, kaum zu gebrauchen. Zwar führt es einen ans Ziel aber bei meinen Tests wollte es selbst bei kürzeren Navigationen um 5-10km Entfernung zum Teil haarsträubende Umwege fahren. Die Soft ist derzeit noch sehr weit davon entfernt, ausgereift zu sein.
Was die Güte der Navigation anbelangt, kommt an TomTom und Navigon sowieso immer noch nichts heran. Wobei ich persönlich seit ca. 4 Jahren quasi nur noch mit Navigon unterwegs bin, weil es einfach die konsistentesten Routen berechnet. Egal ob ich eine schöne Route auf dem Motorrad einstelle, weil ich Serpentinen möchte oder ob ich optimale Route auf LKW einstelle, weil ich nicht mit meinem Womo plötzlich vor einer 2,50m Unterführung stehen möchte, durch die es wegen der Höhe nicht passt. Navigon funktioniert fast immer wie es soll. Fehler sind äußerst äußerst selten!